Also die heutige Nacht war eine Katastrophe - der Nachtaktive Gelbschnabel-Sturmtaucher Vogel machte wieder in seinem Schwarm einen gewaltigen Lärm an der Küste. Wen es interessiert kann sich auf YouTube vom Sound überzeugen, so bekommst du kein Auge zu. Damit mich diese Vögel auch nicht vollscheissen, habe ich kurzerhand das Zelt doch aufgebaut. Leider gibt es noch kein Zelt mit Lärmschutz. Um vier Uhr früh war es dann halbwegs erträglich und ich konnte noch ein paar Stunden schlafen. Heute morgen bin ich eine Stunde früher los als sonst, da es eine längere und anstrengendere Tour wird. Von der Bucht La Rajita in La Dama ging es wie immer zu Beginn steil bergauf - die kurze Nacht in den Knochen merke ich sofort. Oben angekommen führte mich die Route einen Kilometer später in einen gewaltigen Canyon. So eine mega Kulisse habe ich noch nie gesehen - die roten Felsen auf allen Seiten steil hinauf, dazwischen und in den Hängen wunderschöne Palmen und der Weg als schmaler Pfad mittendurch. Nach mehreren Kehren, einigen Kilometern, vielen Höhenmetern und gefühlten 40 Grad endlich am Ende der riesen Schlucht. Ein paar Feuerwehrmänner in voller Montur und mit Axt bewaffnet kreuzten meinen Weg. Das erste Ziel Alajero ist erreicht und gönne mir nach dieser Anstrengung ein kleines Mittagessen auf dem 800 Höhenmeter und etwas grösserem Bergdorf. Die nächsten 12 Kilometer nach Playa de Santiago waren recht überschaubar, da es hauptsächlich bergab ging. Der Rucksack machte dennoch sehr zu schaffen und quälte mich an den Schultern ab. Dennoch ein Highlight auf dieser Streck war, dass ich die 100 Kilometer geknackt habe - da waren es nur noch 40 und das heißt Endspurt morgen! Am heutigen Ziel angekommen ging es wie immer sofort ab ins Meer und zum letzten mal einen Schlafplatz suchen. Wird wohl wieder der Strand und in der Hoffnung, dass der Gelbschnabel-Sturmtaucher in diesem Ort nicht zuhause ist.
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